Der Weg zu einem Naturgarten funktioniert auch ohne die ganz große Aktion. „Einfach mal machen…“ sagte unsere Kursleitung Ela Völkel.
Zwanzig Teilnehmer:innen trafen sich an einem wunderschönen 1. Mai zum ersten Teil des Naturgartenkurses des Tat:Ort e. V.
Wenn man den Garten der Familie Völkel betritt, taucht man in eine andere Welt ein. Eine Oase, die Schritt für Schritt entstand. Naturnah gestaltete Gärten sind Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen. Traditionell gestaltete Gärten sind dies oft nicht.
Praxisnah erläuterte uns Ela die Bedeutung, Charakteristika und Besonderheiten ihres Gartens.
Was macht denn einen Naturgarten aus, war unter anderem eine aus der Runde gestellte Frage? Es sind drei zentrale Prinzipien, die beachtet werden sollten:
- Die Existenz von einheimischen Wildpflanzen,
- es wird nicht in starren Beeten, sondern in dynamischen Lebensräumen gedacht und
- die Funktionsflächen – wie z. B. Trockenmauern – werden immer so gebaut, dass sie nicht nur uns Menschen, sondern auch möglichst vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.
Die Teilnehmer:innen stellten auch ihre Gärten vor, somit konnte auf Wünsche und Vorstellungen eingegangen und passgenaue Vorschläge erarbeitet werden. Naturgarten vs. Permakulturgarten – das z. B. vorgestellte Hortus-Modell mit seinen sechs Prinzipien bietet eine gute Kombination. Somit kann Vielfalt, Schönheit und Nutzen zusammengebracht werden.
Während des Rundgangs durch ihren Garten erklärte Ela die dort vorkommenden Pflanzen und wie wertvoll so eine Totholzhecke ist. Es konnte nun auch erfühlt werden, welche Böden sich zum Beispiel für einen Bau eines Sandariums eignet und was es mit dem sogenannten „Abmagern“ auf sich hat. Eine gute Grundlage, um im Praxisteil des Workshops im Juli und Herbst dann selbst tätig zu werden.
Bei Kaffee und Kuchen wurde nun besprochen, welche Hilfsmittel wie z. B. Pflanzenerkennungsaps zur Unterstützung dienen und wie das eigene Konzept gut umgesetzt werden kann.
Zum Ausklang dieses sehr lehrreichen Tages durften sich alle noch am Verschenketisch des Tat:Orts Saatgutbomben mitnehmen und bekamen von Ela noch Pflanzen mit, damit der Start in eine bunte, lebendige und faszinierende Welt der Blumen, Insekten und Lebensräume gelingen wird.
Wir freuen uns auf den zweiten Teil am 16. Juni – hier wird es dann um die naturnahe Gestaltung – Gärten für den Klimawandel fit machen, gehen.