Am 16. Juni war es wieder so weit. Der zweite Teil des Naturgartenkurses, unter der Leitung von Ela Völkel, begann. Inhalt war dieses Mal, wie ich den eigenen Garten für den Klimawandel fit machen kann und welche Pflanzen in einen Naturgarten passen.
Zunächst einmal die gute Nachricht: Weniger ist mehr! Das bedeutet, dass ich mit der Pflegetätigkeit die Flora und Fauna nicht beeinträchtige, die ich durch die Anlage des Gartens eingeladen habe.
Beispielhaft erklärte Ela, welche Arbeiten notwendig sind und welche nicht. Lässt man im Herbst z. B. alle Stauden stehen, können die Insekten in den Pflanzen überwintern und häuft man das Laub unter die Hecke oder auf die Staudenbeete, können die Pflanzen und Tiere zusätzlich mit einer dicken Laubmulchschicht geschützt werden.
Auch ging es an diesem Tag um die richtige Pflanzenauswahl. Worauf muss ich bei Standortwahl achten? Dazu ist es natürlich wichtig, zuerst den Standort für die Pflanzenauswahl zu bestimmen. Weitere Aspekte sind, was braucht die Pflanze für einen Boden, welche Licht-, Wasser- und Nährstoffbedürfnisse hat sie? Eine Pflanzenbestimmungs-App kann dabei helfen: z. B. NaturaDB
Egal für welche Pflanze sich entschieden wird, wichtig ist, dass sie heimisch ist. Warum? Es spielt eine ökologische Rolle. Heimische Pflanzen sind vor allem auch nie invasiv und das ist wichtig. Invasive Neophyten (eingeschleppte Pflanzen) wollen wir aus unseren Gärten verbannen (z. B. die Kartoffelrose, Kanadische Goldrute, Lupine, Robinie und Co.), denn sie schaden unserer Fauna, da sie spezialisierten Insekten keine Nahrung bieten.
Eine naturnahe Gartengestaltung bedeutet ja, dass die Biodiversität gefördert wird. Wir wollen also damit auch die Gesundheit und die Vielfältigkeit der Insektenpopulationen und daraus resultierend auch größeren Tieren wieder bessere Chancen bieten.
Wusstet Ihr, dass es ca. 35.000 verschiedene Insektenarten bei uns gibt? Davon sind nur etwa 600 Wildbienenarten und 190 Tagfalter. Generell kann man sagen, dass 90 % aller pflanzenfressenden Insekten auf ihre Nahrungspflanzen spezialisiert sind, d. h. nur „ihre“ Pflanze bzw. Pflanzengattung fressen können! Unsere Tierwelt ist über Jahrtausende auf unsere Pflanzenwelt abgestimmt. Sie sind voneinander abhängig. Findet die Natternkopf-Mauerbiene keinen Natternkopf mehr, stirbt sie aus.
Die meisten heimischen Windstauden, Sträucher und Bäume kommen mit extremem Wetterverhältnissen zurecht und sind sehr anpassungsfähig. Wähle ich diese für meinen Garten aus, muss ich mir um Dürre, Hochwasser, Schädlingsbefall etc. weniger Sorgen machen. Außerdem kann ich mir das düngen sparen, da Wildpflanzen mit sehr wenigen Nährstoffen auskommen.
Wir haben an diesem Tag wieder viel Wissenswertes erfahren, sehr praxisnah sodass es auch Laien möglich gemacht wurde, wieder Ideen in die Tat umzusetzen.
Auch an diesem Tag gab es wieder kulinarische Highlights: Nicht nur selbstgebackenen Kuchen, sondern auch selbstgebackenes Brot, welches an einem lauen Sommerabend – zusammen mit Freunden – gegessen wurde.
Danke an alle, die zu diesem schönen Tag beigesteuert haben!
Für alle, die auch einmal die vegane Kräuterbutter probieren wollen – hier das Rezept!
veganer Haferblock mit Schnittlauch, Salbei, Knoblauch, Wilder Majoran, Thymian, Basilikum, Rosmarin und Blüten vom Pfennigkraut, Boretsch, Brokkoli, Glockenblumen, Zuckerschote, Salbei, Lavendel, Rosen, Malven, Mohn, Nachtkerze und Dost (Wilder Majoran) & Salz mischen
Guten Appetit!
Im dritten Teil, ein Praxisteil, wird zusammen ein Sandarium gebaut. Wir freuen uns darauf!