Naturgartenkurs 2024 mit Ela Lederer

Falls du Interesse an Naturgarten-Gestaltung hast, komm doch zu unserem Projektteam B³rta!

Du liebst die Artenvielfalt und möchtest ihnen in deinem Garten so viel Raum wie möglich geben?
Dann ist unser Naturgarten-Kurs genau das Richtige für dich. Unsere Referentin Ela Lederer ist die absolute Naturliebhaberin und hat mittlerweile ihren eigenen Garten zu einer Oase der Artenvielfalt umgestaltet.

Im Jahr 2024 wurde ein vierteiliger Kurs angeboten, der verschiede Wege zum naturnahen Garten aufzeigte. Neben dem grundsätzlichen Einsteigerwissen bot der Kurs jede Menge praxisnahe Tipps zu gestalterischen Naturmodulen. Aber auch zu verschiedenen Arten der Bepflanzung wie z. B. Wildblumenwiesen, Magerbeeten oder Tothecken bekam man wunderbare Empfehlungen an die Hand. Im praktischen Kursteil wurden dann ganz konkret ein Sandarium und eine Totholzhecke angelegt. So konnten die Kursteilnehmenden lernen, wie einzigartige Lebensräume mit recycelten Baumaterialien geschaffen werden können, die vielen verschiedenen Pflanzen, Insekten und Tieren ein Zuhause bieten.

Rückblick

Für den Kurs trafen sich die Interessierten bei bestem Wetter in Schönlind bei unserer Natur- und Vielfaltsgärtnerin Ela. Für die Teilnahme am Kurs spielte es keine Rolle, ob die Teilnehmenden einen kleinen oder großen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon hatten – für jeden waren passende Tipps dabei, um sich die Natur direkt vor die eigene Tür zu holen! Es war schön zu sehen, dass der Kurs viele naturbegeisterte Interessenten anzog.

Neben einer Kennenlern-Runde wurde Grundlegendes eines naturnahen Gartens anhand von Beispielen vor Ort erklärt und Fragestellungen zu Tieren und Pflanzen miteinander diskutiert.

Themen waren unter anderem: Wichtige Grundsätze zur Pflege, Bodenkunde und Nährstoffe sowie die welche Bedeutung heimische Pflanzen für den Erhalt unserer Artenvielfalt hat.

Bodenuntersuchung von ungewaschenem Sand für den Bau eines Sandariums

Dabei wurde durch Abfrage der ganz individuellen Bedingungen und Wohnsituationen der Kursteilnehmenden auf unterschiedliche Wissensstände und Lebenssituationen eingegangen, Problemstellungen identifiziert und versucht gemeinsam zu lösen.

Ela ging auch auf gestellte Fragen ein, wie z. B.: Was mache ich, wenn in den Böden zu viele Nährstoffe enthalten sind? Oder: Was mache ich gegen die diesjährige Invasion der Schnecken?

Praxisnah war es nun möglich, differenzierte Standorte für Stauden wie sehr schattig und trocken oder nährstoffreich und lehmig zu erkennen wie man die Bestandssituation am besten bewertet und dementsprechend die richtige Pflanzenauswahl trifft. Den Teilnehmenden konnte die Schädlichkeit von Invasiven Pflanzen und Tieren und viele weitere interessante Aspekte aufgezeigt werden. Man konnte sogar winzigste Besucher auf den Pflanzen deuten und somit erkennen warum alle Arten von Insekten für unsere Natur so wichtig sind.

Fraßstellen an Blättern vom Königskerzenmönch und an den Rosenblättern von einer Blattschneiderbiene

Ziel dieses Kurses war auch, dass konservativ gestaltete, mehr oder weniger strukturarme Gärten mit einer oft eigeschränkten und exotischen Bepflanzung Schritt für Schritt in einen Naturgarten umgewandelt werden kann. Dafür wurden den Kursteilnehmenden im nächsten Abschnitt praxisnahe Strukturmodule vorgestellt.

Wildstauden und Totholz sind wichtige Gestaltungselemente im Naturgarten und bieten Nahrung und Lebensraum

Im Garten erklärte Kursleiterin Ela wie in 5 Jahren aus einem gut eingewachsenen Garten mit vielen insektenunfreundlichen Gehölzen und Stauden durch punktuelle Umgestaltung ein Tierparadies geschaffen wurde. Man entnahm Thujen und Forsythien und ersetzte sie z. B. durch Kornelkirschen und Weiden (pollen- und nektarspendende Gehölze). Naturmodule wie eine Totholzhecke, Sandarium, Magerbeete, Eidechsen- und Igelburg sowie mehrere Trockenmauern wurden angelegt und Wasserstellen ergänzt.

verschiedene Naturmodule: Igelburg und ein kleiner Steinhaufen (Eidechsenburg) mit Bewohnerin

Viel Wissen über Recycling von vorhandenen Baumaterialen und deren Beschaffung wurden durch Ela vermittelt, denn die Herangehensweise an den Bau von Pflasterwegen mit Fugengrün oder Trockenmauern mit Nischen für Pflanzen und auch Tierlebensräume ist ein wesentliches Instrument um einen Naturgarten zu schaffen.

In kürzester Zeit gesellten sich zu den vielen Vögeln noch seltenere Gäste wie Gelbbauchunken, Laubfrösche und Erdkröten hinzu.

Artenvielfalt: Hermelin, Zitronenfalter und eine Erdkröte

Es konnte beobachtet werden, dass sich in der Totholzhecke ein Zaunkönig, Rotkehlchen und sogar einem Hermelin tummelten. Die Steinhaufen wurden von den Zauneidechsen dankend angenommen. Allerlei Insekten schwirrten auf den Ackerwildkräutern wie Schafgarbe, Wilde Möhre und Natternkopf, welche oft fälschlicherweise als Unkraut betitelt werden.

Allerlei Insekten zeigen sich auf den heimischen Wildstauden in großer Vielfalt

Schädlinge an Pflanzen gibt es kaum oder werden von den Fressfeinden vertilgt. Die Schneckenproblematik wurde und wird durch natürliche Fressfeinde reguliert. So zeigte sich den Kursteilnehmenden, dass ein Garten, der im Gleichgewicht ist, kaum mit extremen Schädlingsbefall kämpfen muss.

Und wie bekommt man den Garten in puncto Bewässerung Klimafit? War ebenfalls eine gestellte Frage. Heimische Pflanzen sind hitze- und trockenheitstoleranter als ortsfremde Zierpflanzen. Ein Naturgarten muss nicht zusätzlich gedüngt oder bewässert werden, er ist klimafest und pflegeleicht. Methoden zum Wassersparen wie der richtige Mulch, magere Böden, Regenwassersammlung oder Beschattung ist somit die Grundlage.

Beim gemütlichen ausklingen lassen des Tages gab es neben selbstgemachtem Bot mit Wildkräuterbutter auch einen Verschenke-Tisch des Tat:Ort e. V.s mit vielen Wildstauden und Büchern zum Mitnehmen.

WORKSHOP SANDARIUM

Schließlich gab es noch 2 Workshops mit unterschiedlichen Naturmodulen zu meistern.

Der erste Termin fand bei hochsommerlichen Temperaturen im neu angelegten Naturgarten von Barbara und Sebi in Sulzbach statt. Auf dem Programm stand der Bau einer Wildbienennisthilfe- ein „Sandarium“. Dafür wurde zusammen viel Erde geschaufelt, Sand geschippt, Drainagen eingebaut. Vollendet wurde das Beet durch die Pflanzung gespendeter Wildblumenstauden der Baumschule Lobinger aus Edelsfeld. Für das leibliche Wohl wurde mit Gebäck, Kuchen und kühlen Getränken gesorgt.

Bau des Sandariums: Dränage, Sand und schließlich eine spärliche Bepflanzung wurden von den Kursteilnehmenden eingebaut und gepflanzt

WORKSHOP TOTHOLZHECKE

Der letzte Termin war im Herbst bei Familie Herbst in Obersdorf. Hier wurde in einem gut eingewachsenen Hausgarten der Wunsch geäußert, Strukturvielfalt und Lebensraum für Tiere zu schaffen und eine Totholzhecke zu bauen.

Gemeinsam wurde hier schwer gearbeitet: Pflöcke gerammt, übers Jahr gesammeltes Totholz und Schnittgut aufgeschichtet, Pflanzen aus- und wieder eingegraben. Geschafft und glücklich über das neue Naturmodul wurde gemeinsam bei leckerer Verpflegung Resümee über den Kurs und die erhaltenen Eindrücke gesprochen.

Mit einer Pfostenramme werden die Baumpfähle in die Erde gerammt. Dann wird das Schnittgut geschichtet.

Ein großer Dank galt den vielen Interessierten und fleißigen Kursteilnehmenden, Tat:Ortler*innen und Kursleiterin Ela – Unser Fazit am Ende: Schön wars – und der Wunsch nach weiteren Kursen du Workshops ist groß deshalb ist der Verein an der Planung, die Reihe im übernächsten Jahr (2026) weiter zu führen.

2025 wird es voraussichtlich keinen Naturgartenkurs-Termin geben – Wir machen eine kurze Pause. 2026 ist geplant, mit unserem neuen Projektort B³rta eine neue Reihe an vielfältigen Kursen anzubieten. Die Termine werden im Winter 2025/2026 bekannt gegeben.

Mehr Infos zu unserem neuen Naturgartenprojekt findet ihr auf unserer Website unter der Rubrik: B³rta. Ein Garten von allen für alle. B3rta

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